Was bin ich und wie viele davon?

Was bin ich und wie viele davon?

Was bin ich und wie viele davon?

Ich bin so vieles und doch weiß ich manchmal nicht, welche Prioritäten mein Leben hat.

Ich bin Mutter, Freundin, Tochter, Ehefrau, Schwester, Tante, Gefährtin, Beraterin, Unternehmerin, Geschäftsfrau, Visionärin und Freigeist. Doch was ist die Essenz, die mich ausmacht? Was treibt mich an? Warum gehe ich diesen Weg und keinen anderen? Wo sehe ich mich in 10 Jahren? Wer möchte ich sein. Wie nehmen mich die Menschen in meinem Umfeld wahr? Bin ich eine Bereicherung für sie?

Was möchte ich hinterlassen und wer möchte ich sein?

Ich stelle mir diese und viele andere Fragen in letzter Zeit häufig. Welches Dasein ist mir wichtig und was möchte ich hinterlassen? Nach über 17 Jahren in meinem Beruf, den ich liebe und der mich auch immer noch erfüllt, stelle ich mir immer öfter die Frage: „Will ich das nochmal 17 Jahre machen?“ Ist es vielleicht Zeit nochmal einen neuen Weg einzuschlagen? Wo soll er mich hinführen?

Die letzten zwei Jahren haben auch bei mir ihre Spuren hinterlassen. Ich habe mich von Menschen entfremdet und manchen bin ich nähergekommen, ich fühle mich mit ihnen vielmehr verbundener. Ich stelle mir immer mehr die Frage: „Warum kämpfen wir denn alle immer gegeneinander und nicht endlich gemeinsam?“ „Warum müssen wir die Menschen immer und immer wieder in Angst und Schrecken versetzen und können uns nicht endlich wieder auf das Wesentliche fokussieren?“

Eine kleine innere Stimme sagt mir immer wieder: Lass die Menschen ihren Weg gehen und versuche nicht mit aller „Gewalt“ sie davon zu überzeugen, dass sie auf dem „falschen“ Weg sind. Vielleicht ist dieser Weg auch wichtig für den Einzelnen, weil sich der Wahrheit zu stellen, würde ja auch bedeuten, sich einzugestehen, dass man auf dem Holzweg unterwegs war. Vielleicht war ich das auch. Vielleicht bin ich es noch.

Wie können wir im Kleinen großes Bewegen und Menschen miteinander verbinden? Ich blicke um mich herum und sehe eine Welt, die nicht mehr die gleiche ist. Aber ich frage mich auch, ob sie denn immer die „Gleiche“ sein muss? Konnte es so weitergehen? Im Bewusstsein, dass es immer nur um größer, schneller und weiter geht? Eine Welt, in der Statussymbole den größten Teil unserer äußeren Suche ausmachen. Ein Leben, welches auf Masse und Besitz ausgerichtet ist. Wenn ich etwas in den letzten zwei Jahre gelernt habe, dann, dass ich mich auf mich selbst besinnen muss. Auf meine Intuition, welche mich leitet. Dass die Entscheidungen, die ich für mich und meine Umwelt treffe, immer auch Konsequenzen mit sich bringen. Dass diese aber auch immer wieder neu getroffen werden können.

Dass mein Herz mich leitet und dass es Dinge gibt, die nicht zu erklären sind. Weder wissenschaftlich noch mit klarem Verstand. Ich habe mich entschieden, mein Leben nicht in Angst und Schrecken zu verbringen. Ich habe die Entscheidung getroffen, meine Welt mit den Menschen, die mir wichtig sind und die mich mit Liebe erfüllen, zu teilen.

Ja, wir sollten die Ängste der anderen ernst nehmen und respektieren, wir müssen diese aber nicht adaptieren. Wer ich bin und wohin ich gehe, entscheide ich selbst. Was mich leitet, weiß ich nicht immer. Wohin ich möchte, sehe ich auch noch nicht ganz klar, aber eines weiß ich gewiss: Wenn ich den Blick nach hinten richte, werde ich keine Antworten finden. Vielleicht werde ich nicht alle meine Fragen beantworten können. Aber ich bin mir sicher, die Suche nach den Antworten macht mindestens genau so viel Spaß wie das Finden der Antworten. Vielleicht muss ich auch gar nicht alle Fragen beantworten.

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